WURZELN

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WAS BEDEUTET 3HO?

3HO ist ein Akronym, wobei die 3H die Anfangsbuchstaben von Healthy Happy Holy sind und das O für Organisation steht. Bereits die erste, noch von Yogi Bhajan begründete Organisation zur Verbreitung des Kundalini Yogi hatte diesen Namen. Im Namen unserer Ausbildungsschule weist das Kürzel auf unsere Geschichte und Herkunft hin.

WER WAR YOGI BHAJAN?

Leben
Kundalini Yoga, die Kriyas und Meditationen wurden erstmalig von Yogi Bhajan in dieser Weise im Westen unterrichtet. Yogi Bhajan wurde 1929 im Punjab, damaliges Indien geboren. Seine Familie lebte in der Tradition der Sikhs. Er interessierte sich sehr früh für medizinische Fragen und natürliche Heilweisen und studierte von  Jugend an Yoga. Im Alter von 16 Jahren soll er von seinem Lehrer zum Meister des Kundalini Yoga erklärt worden sein. Er besuchte viele spirituelle Lehrer in verschiedenen Ashrams in Indien und im Himalaya und absolvierte daneben ein wirtschaftswissenschaftliches Studium an der Universität des Punjab. Er gründete eine Familie und arbeitete im Staatsdienst. 1968 kam Yogi Bhajan in den Westen und blieb bald in Los Angeles, wo die 3H-Organisation auf seine Initiative hin entstand. „Healthy, happy, holy“ (gesund, glücklich, heilig) definierte Yogi Bhajan als Lebensgrundrechte, die durch Kundalini Yoga gefördert werden. Sie entsprechen der yogischen Philosophie von der Einheit von Körper, Geist und Seele. 

Vorwürfe und Beschuldigungen
Spätestens seit 2020 kamen überzeugende Vorwürfe auf, nach denen Yogi Bhajan selbst den von ihm unterrichteten moralischen Vorstellungen nicht gerecht wurde, sondern im Gegenteil sexuell übergriffig war und seine Haltung als Lehrer nicht frei war von spirituellem, sexuellem und finanziellem Missbrauch. Diese Vorwürfe sind Anlass für uns als Schule, von den Lehren, die die konkrete Lebensweise von Menschen betreffen, Abstand zu nehmen. Wir unterrichten also ausschließlich die Methoden und Techniken des Kundalini Yoga, aber nicht mehr die Vielzahl von Lebensregeln.
Wir sind voller Mitgefühl mit allen Betroffenen. Unsere eigenen Erfahrungen mit Yogi Bhajan sind andere und zugleich stellen wir uns unserem eigenen Schmerz, der mit den Enthüllungen einhergeht.

Konsequenzen
Wir distanzieren uns ganz deutlich von allen Formen des sexuellen Fehlverhaltens, des Machtmissbrauchs, der Ausbeutung und Ausgrenzung. Konsequenterweise zieht dies ein frisches Durchdenken aller Lehrinhalte nach sich. Wir überarbeiten unsere Curricula und Ausbildungsbücher für Stufe 1 und Stufe 2. Dabei wollen wir unsere Wurzeln nicht verleugnen, denn wir haben von und durch Yogi Bhajan gelernt und sind so die geworden, die wir heute sind. Daher ist es für uns nicht mit einer schlichten Trennung der Lehren vom Lehrer getan, sondern auch die Lehren an sich müssen einer kritischen Überprüfung unterzogen werden.
Der Prozess der Auseinandersetzung mit der Person Yogi Bhajans aus heutiger Sicht betrifft alle Mitarbeiter*innen unserer Schule persönlich und individuell verschieden. Manche von uns haben Yogi Bhajan gekannt und ihr Leben wurde stark durch ihn beeinflusst. Andere haben nur von ihm gehört und angenommen, was sie anzunehmen bereit waren. Wir alle überprüfen unser Selbstverständnis als Lehrer*innen. Von Yogi Bhajan sagte man, dass er sich als saturnischer Lehrer verstand und er war so oftmals konfrontierend, auch verletzend, auch hilfreich und manchmal erhebend, meist autoritär.

Als Kundalini Yoga Lehrer*innen der 3HO Akademie bemühen wir uns aufrichtig immer wieder um Augenhöhe. Ein Kundalini Yoga Lehrer*in ist im Moment des Unterrichtens „primus inter parens“ und ansonsten ein Mensch wie du und ich. Wir sind überzeugt, dass wir uns, aber auch unsere Teilnehmer*innen am meisten nützen, wenn wir die Fähigkeiten der Selbstwirksamkeit fokussieren so das Recht auf freie Entscheidung und damit den Verzicht auf Anpassungsdruck respektieren. 
Für Fragen und Hinweise sind wir jederzeit offen und freuen uns, wenn du dich an diesem Prozess beteiligst.

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